Sogar Jarltech hat eine Kleiderordnung. Ergo: Anzug bei Kundenbesuchen, ansonsten Kragen (nicht hochgeklappt), keine sichtbaren Tätowierungen und keine Sportkleidung im Büro. Wer morgens ins Büro joggt, wechselt danach bitte seine Kleidung. Zerrissene Jeans darf nur der Chef tragen, wenn er keine Termine hat (meistens).
Woher kommt das alles? Als ich jung war, habe ich praktisch im Anzug geschlafen ? ohne Krawatte hätte mich mit 20 erst recht keine Bank ernst genommen, und Kunden schon gar nicht. Aber je weiter ich komme, je weniger interessiert das alles irgendjemanden. Und die beste Ehefrau von allen hat mich etwas aufgelockert. Eine Krawatte muss ich zu Hause ernsthaft suchen. Und die Zeiten haben sich gewaltig geändert: Ich kann einen Bankvorstand in Jeans empfangen. Und der kann mich duzen. Der Vorstand kann mit einem Fahrer ankommen oder selbstfahrend im Smart anreisen. Na und? Alles Äußerlichkeiten. Mindeststandard aus Respekt also: ordentlich, sauber, Kragen, saubere Schuhe, keine Sportsachen. Unsere Gastfreundschaft zeigen wir mit maßgeschneiderten Käseplatten und maßgebackenen Keksen. Ist mir lieber als eine Firma zu haben, in der jeder jeden Tag eine andere Krawatte trägt, aber die Gäste nur Leitungswasser und Kekse aus dem Supermarkt bekommen.
Firmen-Kleidung mit Logo: Eigentlich eine amerikanische Krankheit, das wäre mir vor 20 Jahren gar nicht passiert. Aber jetzt: In einem Jarltech-Polo-Shirt kann ich noch jeden empfangen. Auch mit Jarltech-Kappe und Jarltech-Schuhen (Logo auf der Sohle für den perfekten Fußabdruck) und den berühmten Jarltech-Anti-Rutsch-Socken. Das ist nicht Haute Couture, macht mich aber auch stolz. Jarltech-Polos machen einfach schön.
Nachdem einigen Mitarbeitern in der Logistik die Jarltech-Polos nicht gereicht haben, gab es plötzlich Jarltech-Hoodies und -Jacken. Und zwar ohne mein Zutun. Einige meiner Mitarbeiter haben tatsächlich privat Kleidung mit Jarltech-Logo besticken lassen. Auf eigene Kosten. Was für ein Kompliment!
Meine Reaktion war dann die übliche Spranger-Übertreibung: die Jarltech-Kollektion aus T-Shirts, Jacken, Polos, Hoodies, Kappen, Baby-Strampler und so weiter, von schwarz bis rosa ? natürlich containerweise. Wen könnte das stören? Ach ja, da war ja noch wer: das Finanzamt. Statte ich Mitarbeiter mit nicht-sicherheitsrelevanter Firmenkleidung aus, unterliegt das mitunter der deutschen Pauschalversteuerung. Prost! Wenn sich ein Mitarbeiter in »Jarltech« kleidet, müssen wir jetzt im Ergebnis ein paar Euro von unseren Mitarbeitern einsammeln, und damit die Kleidung verkaufen. Verschenke ich Jarltech-Socken an Kunden, dann unterliegt das keiner weiteren Besteuerung. Wärme ich aber die Füße meiner eigenen Mannschaft, dann muss das Finanzamt beteiligt werden. Schade, bessere Werbung gibt es doch kaum, als Mitarbeiter, die freiwillig »Jarltech« tragen.
Fehlt nur noch ein Jarltech-Tattoo. Diese Mode ist eigentlich längst vorbei, aber so ein QR-Code auf der Stirn ist doch besser als jede Dating-App, vorausgesetzt, man hat eine großflächige, hübsche Stirn ? wie ich. Das Jarltech-Logo auf dem Arm kann ich jedem empfehlen, der Gehaltsverhandlungen mit mir führen möchte. Hilft garantiert! Das Tattoo am Arm wirkt aber auch nur, wenn kein Hemd vorgeschrieben ist. Und ja, das haben mittlerweile sogar die Mitarbeiter der Sparkassen begriffen, ein Hemd hat lange Ärmel (und keine Brusttasche).
Zurück zur Compliance: Besteche ich mein Team, wenn ich Jarltech-Kleidung verschenke? Oder bestechen die eher mich, wenn sie die Sachen freiwillig tragen? Vielleicht alles nicht so ernst nehmen. Jarltech macht schlank und schön.
Chatten mit dem CEO
Manche CEOs haben ja fast nie für etwas Zeit – immer beschäftigt, immer im Stress. Das stimmt meist schon, aber vor allem muss ein CEO priorisieren.…
Manche CEOs haben ja fast nie für etwas Zeit – immer beschäftigt, immer im Stress. Das stimmt meist schon, aber vor allem muss ein CEO priorisieren. Er muss wissen, was wichtig ist.
Also … was ist mir aktuell wichtig? Mir ist es sehr wichtig, den Kontakt zu unseren Kunden nicht zu verlieren. Ich möchte wissen, welche Herausforderungen und Chancen es gibt? Was benötigen unsere Kunden aktuell? Wie können wir bestmöglich unterstützen? In welchem Bereich können wir besser werden?
Deshalb habe ich den Jarltech CEO-Chat ins Leben gerufen. Ab sofort haben eingeloggte Kunden im Webshop die Möglichkeit mit mir zu chatten. Natürlich werde ich nicht die ganze Zeit erreichbar sein, aber ich werde mir die Zeit nehmen, um regelmäßig und so oft wie möglich erreichbar zu sein.
Sollten Sie das nächste Mal auf unserer Website einloggt sein und das Chat-Symbol mit meinem Namen sehen, probieren Sie es gerne mal aus! Ich freu mich.
Europa 2025
Natürlich beschäftigt mich die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland und auch in Europa.…
Natürlich beschäftigt mich die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland und auch in Europa. Schließlich bin ich Unternehmer mit einer Verantwortung für 430 Mitarbeiter. Was mir zurzeit fehlt, ist eine klare politische Richtung in Bezug auf die Wirtschaft. Hat unsere europaweite Politik Antworten?
Also, ich sag’s mal so: Als mittelständischer Unternehmer im Jahr 2025 stehe ich tagtäglich vor einer ordentlichen Portion Herausforderungen. Wir müssen uns ständig fragen, wie wir unseren Betrieb nachhaltiger gestalten können. Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern quasi Pflicht.
Digitalisierung ist ein weiteres heißes Eisen. Ob’s nun darum geht, Prozesse zu automatisieren, unsere IT-Infrastruktur aufzurüsten oder KI sinnvoll zu implementieren – hier darf man nicht stehen bleiben. Gleichzeitig aber kämpfen wir mit einer ganzen Reihe an Bürokratie. Es wäre echt schön, wenn die Regulierungswüste ein wenig entschlackt würde, sodass wir nicht jeden Monat einen neuen Papierkrieg stemmen müssen. Und nein, ich meine nicht im Sinne von Elon Musk.
Dann ist da noch der Fachkräftemangel. Der demografische Wandel ist real und er schlägt sich auf unserem Arbeitsmarkt nieder. Wir diskutieren europaweit über Migration, aber die Diskussion ist eher einseitig. Sie ist wichtig, aber sie muss umfassend und nicht nur eindimensional geführt werden. Denn wie begegnen wir dem Wandel und wie ziehen wir qualifizierte Fachkräfte an? Das ist ein relevanter Faktor um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Und natürlich schauen wir auch über den Tellerrand: Geopolitische Unsicherheiten und ein sich ständig wandelndes globales Umfeld fordern uns heraus, flexibel und agil zu bleiben. Ob Handel, Zölle, Energiepreise oder internationale Wettbewerbsbedingungen: Wir müssen einen Plan B in der Tasche haben – Wirtschaft und Politik gemeinsam.
Kurz gesagt: Europa 2025 bietet uns viele Herausforderungen, aber hat auch noch enorm viel Potenzial. Die europäischen Unternehmer wollen vorangehen und die Zukunft gestalten, aber wir brauchen vernünftige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit aus der Politik!
Jammern – der deutsche Volkssport
Seien wir mal ehrlich, wir Deutschen jammern gerne – über das Wetter, den Fußball, die Wirtschaft, die Politik und vieles mehr.…
Seien wir mal ehrlich, wir Deutschen jammern gerne – über das Wetter, den Fußball, die Wirtschaft, die Politik und vieles mehr. Das vereint uns alle, egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht man kommt oder welcher politischen Gruppierung man angehört. Jammern ist Volksport in Deutschland. Wir lassen uns gerne aus über zu hohe Preise, Fachkräftemangel, schwächelnde Wirtschaft, diskutieren aber gleichzeitig über den nächsten Urlaub oder die 4-Tage-Woche. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich gönne jedem viel Urlaub und Erholung. Das Einzige, was mich stört, ist die Tatsache, dass wir immer alles so düster sehen. Wir müssen anfangen, Lösungen gemeinsam zu finden, denn was man über all dem Jammern vergisst, sind die eigenen Fähigkeiten.
Nein, Deutschland geht nicht unter! Deutschland hat weiterhin viel ungenutztes Potenzial. Wir haben Menschen mit großartigen Ideen, neugierige und wissbegierige Menschen (ja, auch unter den Gen Z), einen im Durchschnitt hohen Bildungsgrad, eine hohe Rechtssicherheit, eine weiterhin starke Industrie, sehr gute Forschung … und ja, wir haben auch das Kapital. Aber wir müssen aufhören zu jammern und uns auf unsere Stärken besinnen. Wir sind innovationsfähig, wir können in vielen Bereichen marktführend sein oder bleiben, aber wir müssen offen sein. Selbst wenn ein Bereich wegbricht, können wir einen nachfolgenden erfolgreich auf- und ausbauen. Das sind unsere Stärken. Wir müssen allerdings anpacken – egal ob in der Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft. Den Kopf in den Sand zu stecken, wird uns nicht helfen.
Wir stehen gerade wieder vor enormen Chancen für unsere Zukunft – egal, ob in der medizinischen Forschung, der Industrie, der Energiegewinnung oder natürlich übergreifend in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI). Und das ist nur, was mir gerade in den Sinn kommt. Da gibt es natürlich noch viel mehr. Lasst uns doch gemeinsam daran arbeiten und neue Ideen entwickeln, die uns als Gesellschaft, aber auch als Wirtschaftsstandort voranbringen. Das Potenzial ist da, es muss nur genutzt werden! Und ganz nebenbei haben wir dann auch weniger Grund zu jammern!
Weg zum Erfolg: Müssen wir wirklich in allem schlechter werden?
Letzte Woche hatte ich ein Kundengespräch, das mich sprachlos gemacht hat.…
Letzte Woche hatte ich ein Kundengespräch, das mich sprachlos gemacht hat. Unser Vertrieb bat mich, mit einem Kunden zu telefonieren, der nicht bei uns kauft, weil wir angeblich Endkunden beliefern.
Kein Problem, dachte ich. Ich rufe an und erkläre, dass wir genau das nicht tun und dass dies ein zentrales Versprechen an unsere Händler ist. Ausnahmen gibt es extrem selten, nur wenn ein Hersteller uns zwingt oder ein Händler uns explizit darum bittet. Passiert fast nie.
Dann stellt sich heraus, dass es ein Missverständnis war: Der Kunde meinte, dass wir auch kleine Händler beliefern. Meine Antwort: »Ja, das tun wir und das müssen wir auch, basierend auf unseren Verträgen mit den Herstellern. Unsere Wettbewerber machen das auch.«
»Alles richtig,« höre ich, aber dann wurde es spannend: »Ihre großen Wettbewerber interessieren sich null für kleine Kunden, daher werden die schlecht bedient. Bei Jarltech fühlen sich die kleinen Händler wohl, weil Ihr einen super Service leistet.«
Da wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte... Ein Kunde kauft nicht bei uns, weil unser Service zu gut ist? Damit hatte ich nicht gerechnet.
Aber keine Sorge, entgegen der Überschrift: Wir werden weiterhin versuchen, jedem Kunden den besten Service zu bieten, der in unserer Macht steht!