Viele Regierungen kündigen Finanzhilfen an, die Schleusen werden aufgemacht, und Infrastrukturprojekte sollen vor den Schäden durch den Corona-Virus schützen.
Staatliche Förderbanken, Hausbanken, das könnte für einige alles zu langsam und zu spät sein. Die Unternehmen, egal ob klein oder groß, unternehmen alles, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Dabei geht es aber auch darum, den Betrieb am Laufen zu halten. Wir haben bei Jarltech einen Pandemie-Plan in Kraft, der uns allen viel abverlangt. Aber, und das ist sicher nicht nur bei uns so, unsere Mitarbeiter ziehen mit. Mega!
Was die EU oder die Staaten jetzt tun sollten und zwar sofort ist:
1. Die großen Kreditversicherer müssen ihre Kreditlimite für Kundenlieferungen auf dem Stand vom 10.3.2020 einfrieren, und dafür Back-Up der EZB oder der Staaten bekommen. Denn wenn die Versicherer jetzt wieder Haircuts über ganze Länder oder Branchen durchführen, dann können wir vielfach nicht mehr liefern. Und genau das tun die Kreditversicherer bei jedem kleinen Husten. Ich denke mal, wir stehen kurz davor.
2. Geldmittel durch Staatsbanken zur Verfügung zu stellen dauert zu lange und ist zu bürokratisch. Wenn der Spuk angenommen noch fünf Wochen dauern soll, dann ist es wichtig, dass Zahlungsziele eingehalten werden und Abbuchungen funktionieren. Also sollten die Staaten oder die EZB einfach die Banken verpflichten (natürlich mit Staatsgarantie), alle am 10.3.2020 genehmigten Betriebsmittel-Kreditlinien um 30 % zu erhöhen. Damit trifft man in der Regel aktuell gesunde Firmen, weil diese ja immerhin Banklinien genehmigt bekommen haben. Die Summe wird riesig, weil die Erhöhung ja auch Firmen bekommen, wie wir zum Beispiel, die das Geld voraussichtlich gar nicht benötigen. Aber wenn wir diese zusätzliche Liquidität gar nicht nutzen, dann hat der Staat auch null Risiko in diesen Fällen.
3. Unbedingt müssen Warenlieferungen in Europa weiter frei möglich sein. Wir alle sind vernetzt und brauchen Teile voneinander.
4. Die Schulkinder, die jetzt verfrüht »frei« haben, sollten klar gesagt bekommen, dass das keine Ferien sind, und sie bitten, eben nicht mit Bus und Bahn in Bars und Diskotheken zu fahren. Auch in den Osterferien nicht, denn wir haben eine Sondersituation. Es bringt nichts, wenn wir uns alle isolieren, und bei den Kiddies voller Party-Laune die Flaschen und die Joints rumgehen. Nein, wir haben keine »Corona-Ferien«. Wir haben einen Notfall. Ihr gefährdet alte Leute und das Gesundheitssystem!
5. Die Politiker hauen eine arbeitnehmerfreundliche Regelung nach der anderen raus. Freizeit zur Kinderbetreuung, telefonische Krankmeldungen für 14 Tage, wer Angst hat, muss nicht arbeiten das ist alles gut und richtig. Wir müssen aber nachher wieder aufholen, das machen uns die Chinesen perfekt vor. Dann gibt es eben im vierten Quartal 14 Samstage, an denen Europa arbeitet. Wir sollen uns alle einschränken und solidarisch sein. Dann bitte auch wirklich alle. Und ich wette, dass die Arbeitnehmer ganz genau sehen, wie sich die Arbeitgeber anstrengen, und überhaupt kein Problem mit einer solchen Regelung hätten. Das wäre auch nochmal ein Signal an alle, dass wir uns jetzt alle verantwortungsvoll benehmen müssen, weil wir alle (!) den Ausfall irgendwie bezahlen müssen. Bisher können wir alle privat nichts für die Pandemie langsam ist aber der Punkt überschritten, ab dem man auf Leute zeigen darf, die so leben, als wäre nichts geschehen.
6. Lasst mal weitere Infrastrukturprojekte sein. Schon jetzt kann der Handel kaum noch Baufirmen oder Handwerker finden oder bezahlen. Diese Branchen sind ausgelastet. Bekommen die jetzt noch eine Zwangspause, und zusätzliche staatliche Projekte, dann kann der Rest Welt vergessen in den nächsten Jahren Handwerker oder Baufirmen zu finden.
7. Warum sollen Prozesse verschoben werden? Wenn sogar wir von unserer Apotheke binnen eines Tages 100 Liter Desinfektionsmittel kaufen können ja, das gibt es wieder dann kann das doch vielleicht ein Gericht auch. Und da sitzt man ohnehin weit genug voneinander entfernt.
Ich wünsche allen Lesern: bleibt gesund! Und lasst Euch nicht komisch anschauen, wenn Ihr vorsichtiger seid als andere. Das ist nicht »unlocker«, sondern cool.
Chatten mit dem CEO
Manche CEOs haben ja fast nie für etwas Zeit – immer beschäftigt, immer im Stress. Das stimmt meist schon, aber vor allem muss ein CEO priorisieren.…
Manche CEOs haben ja fast nie für etwas Zeit – immer beschäftigt, immer im Stress. Das stimmt meist schon, aber vor allem muss ein CEO priorisieren. Er muss wissen, was wichtig ist.
Also … was ist mir aktuell wichtig? Mir ist es sehr wichtig, den Kontakt zu unseren Kunden nicht zu verlieren. Ich möchte wissen, welche Herausforderungen und Chancen es gibt? Was benötigen unsere Kunden aktuell? Wie können wir bestmöglich unterstützen? In welchem Bereich können wir besser werden?
Deshalb habe ich den Jarltech CEO-Chat ins Leben gerufen. Ab sofort haben eingeloggte Kunden im Webshop die Möglichkeit mit mir zu chatten. Natürlich werde ich nicht die ganze Zeit erreichbar sein, aber ich werde mir die Zeit nehmen, um regelmäßig und so oft wie möglich erreichbar zu sein.
Sollten Sie das nächste Mal auf unserer Website einloggt sein und das Chat-Symbol mit meinem Namen sehen, probieren Sie es gerne mal aus! Ich freu mich.
Europa 2025
Natürlich beschäftigt mich die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland und auch in Europa.…
Natürlich beschäftigt mich die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland und auch in Europa. Schließlich bin ich Unternehmer mit einer Verantwortung für 430 Mitarbeiter. Was mir zurzeit fehlt, ist eine klare politische Richtung in Bezug auf die Wirtschaft. Hat unsere europaweite Politik Antworten?
Also, ich sag’s mal so: Als mittelständischer Unternehmer im Jahr 2025 stehe ich tagtäglich vor einer ordentlichen Portion Herausforderungen. Wir müssen uns ständig fragen, wie wir unseren Betrieb nachhaltiger gestalten können. Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern quasi Pflicht.
Digitalisierung ist ein weiteres heißes Eisen. Ob’s nun darum geht, Prozesse zu automatisieren, unsere IT-Infrastruktur aufzurüsten oder KI sinnvoll zu implementieren – hier darf man nicht stehen bleiben. Gleichzeitig aber kämpfen wir mit einer ganzen Reihe an Bürokratie. Es wäre echt schön, wenn die Regulierungswüste ein wenig entschlackt würde, sodass wir nicht jeden Monat einen neuen Papierkrieg stemmen müssen. Und nein, ich meine nicht im Sinne von Elon Musk.
Dann ist da noch der Fachkräftemangel. Der demografische Wandel ist real und er schlägt sich auf unserem Arbeitsmarkt nieder. Wir diskutieren europaweit über Migration, aber die Diskussion ist eher einseitig. Sie ist wichtig, aber sie muss umfassend und nicht nur eindimensional geführt werden. Denn wie begegnen wir dem Wandel und wie ziehen wir qualifizierte Fachkräfte an? Das ist ein relevanter Faktor um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Und natürlich schauen wir auch über den Tellerrand: Geopolitische Unsicherheiten und ein sich ständig wandelndes globales Umfeld fordern uns heraus, flexibel und agil zu bleiben. Ob Handel, Zölle, Energiepreise oder internationale Wettbewerbsbedingungen: Wir müssen einen Plan B in der Tasche haben – Wirtschaft und Politik gemeinsam.
Kurz gesagt: Europa 2025 bietet uns viele Herausforderungen, aber hat auch noch enorm viel Potenzial. Die europäischen Unternehmer wollen vorangehen und die Zukunft gestalten, aber wir brauchen vernünftige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit aus der Politik!
Jammern – der deutsche Volkssport
Seien wir mal ehrlich, wir Deutschen jammern gerne – über das Wetter, den Fußball, die Wirtschaft, die Politik und vieles mehr.…
Seien wir mal ehrlich, wir Deutschen jammern gerne – über das Wetter, den Fußball, die Wirtschaft, die Politik und vieles mehr. Das vereint uns alle, egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht man kommt oder welcher politischen Gruppierung man angehört. Jammern ist Volksport in Deutschland. Wir lassen uns gerne aus über zu hohe Preise, Fachkräftemangel, schwächelnde Wirtschaft, diskutieren aber gleichzeitig über den nächsten Urlaub oder die 4-Tage-Woche. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich gönne jedem viel Urlaub und Erholung. Das Einzige, was mich stört, ist die Tatsache, dass wir immer alles so düster sehen. Wir müssen anfangen, Lösungen gemeinsam zu finden, denn was man über all dem Jammern vergisst, sind die eigenen Fähigkeiten.
Nein, Deutschland geht nicht unter! Deutschland hat weiterhin viel ungenutztes Potenzial. Wir haben Menschen mit großartigen Ideen, neugierige und wissbegierige Menschen (ja, auch unter den Gen Z), einen im Durchschnitt hohen Bildungsgrad, eine hohe Rechtssicherheit, eine weiterhin starke Industrie, sehr gute Forschung … und ja, wir haben auch das Kapital. Aber wir müssen aufhören zu jammern und uns auf unsere Stärken besinnen. Wir sind innovationsfähig, wir können in vielen Bereichen marktführend sein oder bleiben, aber wir müssen offen sein. Selbst wenn ein Bereich wegbricht, können wir einen nachfolgenden erfolgreich auf- und ausbauen. Das sind unsere Stärken. Wir müssen allerdings anpacken – egal ob in der Gesellschaft, Politik oder Wirtschaft. Den Kopf in den Sand zu stecken, wird uns nicht helfen.
Wir stehen gerade wieder vor enormen Chancen für unsere Zukunft – egal, ob in der medizinischen Forschung, der Industrie, der Energiegewinnung oder natürlich übergreifend in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI). Und das ist nur, was mir gerade in den Sinn kommt. Da gibt es natürlich noch viel mehr. Lasst uns doch gemeinsam daran arbeiten und neue Ideen entwickeln, die uns als Gesellschaft, aber auch als Wirtschaftsstandort voranbringen. Das Potenzial ist da, es muss nur genutzt werden! Und ganz nebenbei haben wir dann auch weniger Grund zu jammern!
Weg zum Erfolg: Müssen wir wirklich in allem schlechter werden?
Letzte Woche hatte ich ein Kundengespräch, das mich sprachlos gemacht hat.…
Letzte Woche hatte ich ein Kundengespräch, das mich sprachlos gemacht hat. Unser Vertrieb bat mich, mit einem Kunden zu telefonieren, der nicht bei uns kauft, weil wir angeblich Endkunden beliefern.
Kein Problem, dachte ich. Ich rufe an und erkläre, dass wir genau das nicht tun und dass dies ein zentrales Versprechen an unsere Händler ist. Ausnahmen gibt es extrem selten, nur wenn ein Hersteller uns zwingt oder ein Händler uns explizit darum bittet. Passiert fast nie.
Dann stellt sich heraus, dass es ein Missverständnis war: Der Kunde meinte, dass wir auch kleine Händler beliefern. Meine Antwort: »Ja, das tun wir und das müssen wir auch, basierend auf unseren Verträgen mit den Herstellern. Unsere Wettbewerber machen das auch.«
»Alles richtig,« höre ich, aber dann wurde es spannend: »Ihre großen Wettbewerber interessieren sich null für kleine Kunden, daher werden die schlecht bedient. Bei Jarltech fühlen sich die kleinen Händler wohl, weil Ihr einen super Service leistet.«
Da wusste ich nicht, ob ich lachen oder weinen sollte... Ein Kunde kauft nicht bei uns, weil unser Service zu gut ist? Damit hatte ich nicht gerechnet.
Aber keine Sorge, entgegen der Überschrift: Wir werden weiterhin versuchen, jedem Kunden den besten Service zu bieten, der in unserer Macht steht!